Manuel Bauer ist bisher der einzige Fotograf dem es gelang Tibeter bei ihrer Flucht über den Himalaya zu begleiten. Seine beeindruckende Reportage dokumentiert den gefahrvollen Weg eines Vaters und seiner sechsjährigen Tochter 1995 vollständig von Lhasa in Tibet bis nach Dharamsala in Nordindien über den 5716 Meter hohen Nangpa Pass. Die 20 Tage dauernde Flucht führt dramatisch die politischen Verhältnisse in Tibet vor Augen und zeigt welche Entbehrungen Tibeter auf sich nehmen um aus ihrer besetzten Heimat zu fliehen. Die Reportage Flucht aus Tibet berührt und zeigt stellvertretend für die immer grössere Migrationsproblematik eindringlich ein Flüchtlingsschicksal.

Manuel Bauer: „Ich war mir immer bewusst, dass ich als Fotograf die schrecklichen Menschrechtsverletzungen in Tibet wie zum Beispiel die Folter von Nonnen in chinesischen Gefängnissen nicht zeigen kann. Wenn es mir aber gelingt zu dokumentieren, dass Tibeter ihr Leben riskieren um zu fliehen, dann beweisse ich wie schlimm es um die Situation in Tibet steht.“

Als profunder Kenner gibt Manuel Bauer im Weiteren Auskunft über die aktuelle Lage in Tibet und erzählt detailreich von den Ereignissen die 1959 zur Flucht des Dalai Lama führten. Er hielt für diesen Vortag Interviews mit dem Dalai Lama und schildert dessen Erlebnisse anhand von Originaldokumenten.

Der Dalai Lama über den Fotografen Manuel Bauer: «Er ist nicht bloss professioneller Fotograf, er ist auch ein sehr guter Freund von mir. Und er weiss viel über Tibet, über die tibetische Gemeinschaft, zudem hat er sich viele Jahre lang mit dieser Kultur auseinander gesetzt. Er besitzt ein umfassendes Wissen über Tibet, die tibetische Flüchtlingsgemeinschaft und über mich. Durch dieses Hintergrundwissen können seine Bilder mehr über das Fotografierte aussagen.»